8. Rennen am Nürburgring

Rennbericht von Martin:
Hallo zusammen

Mit etwas Verspätung kommt nun endlich der versprochene Rennbericht. Wie immer war es spannend und interessant, weil wir das erste Mal Gästefahrten hatten.

Das Rennen ging wieder über eine 4 Stunden Distanz und wir hatten wieder beide Autos am Start.

Freitagmorgen machten wir uns wieder in aller Frühe auf um Richtung Nordschleife zu fahren. Mit an Bord waren Michael, seine Frau Cathy, Raffi und ich. Raffi ist ein sehr guter Rennfahrer, den wir noch aus den GO-Kartzeiten kennen.

Es ist schönes Wetter für das ganze Wochenende angesagt und es sollte auch stimmen, aber dazu später mehr.

An der Nordschleife angekommen ging es ab zur Currywurst und es konnte losgehen. Die Rickli Crew hatte alle Autos durch die technische Abnahme gebracht, auch ihr eigenes Fahrzeug, das sie diesmal mitgebracht haben. Dieses Fahrzeug sollte auch wieder mal Nordschleifenerfahrungen sammeln.

Michael und Roli kam mit ihren Gästen. Die Beifahrer mussten zuerst einmal instruiert werden und auch durch das ganze Anmeldeverfahren durchgeschleust werden. Papierkrieg und Armband abholen. Auch Raffi sollte durch den Genuss der Gästefahrt die Rennstrecke kennenlernen. Den Grand Prix Kurs kannte er bereits, jedoch war die Nordschleife Neuland für ihn.

Um vier Uhr ging es dann es los. Es musste alles schnell ablaufen, da der Zeitplan knapp war. Michael und Roli fuhren die Fahrzeuge, während ich das ganze Prozedere in der Boxe organisierte. Hatten alle ihre Bändchen, Helm, Anzüge und Handschuhe? Waren sie auch zur Zeit da, wenn sie an der Reihe waren? Unsere Gäste hatten Spass an ihren Runden. Bevor sie einstiegen, konnte man an den Gesichtern ablesen, wie sie überlegten, auf was sie sich da eingelassen hätten. Jedoch beim aussteigen hatten alle ein breites Grinsen im Gesicht. Es war sicher einer der schnellsten Taxifahrten, die sie im Leben gemacht hatten.

Beim gemütlichen traditionellen Abendessen im Hotel Rieder wurde wieder viel gefachsimpelt und alle Beifahrer diskutierten ihre Erfahrungen, die sie gemacht hatten. Sie erzählten, wie sie überholt worden sind und auch überholt haben. Sie hatten richtig Spass und haben sicher auch noch in der Nacht davon geträumt. Wir werden diese Gästefahrten im nächsten Jahr wiederholen.

Es wurde eine klare Nacht, und sehr kalt. Der Morgen war schön, schön trocken! Aber was war den da auf den Autos. EIS ! Ja bravo, war den heute Eisfahren angesagt? Im Fahrerlager angekommen, sah es noch viel schlimmer aus. Alle Autos, Lastwagen und Zelte waren mit einer dünnen Eisschicht überzogen.

Heute gab es keine Fahrerbesprechung sondern es ging direkt zum Training. Wir fuhren unsere Qualifikationsrunden nach Plan. Man musste vorsichtig fahren, da an einigen Stellen der Boden noch feucht und eventuell gefroren sein konnte. Alles ging jedoch gut und auch Raffi legte eine gute Qualifikationsrunde hin. Aus Uebungszwecken fuhr er noch direkt eine zweite Runde.

Die Sonne schien nun endlich und wir freuten uns auf diesen kühlen aber trockenen Samstag-nachmittag. Bei einem gemütlichen Apèro beim Lastwagen besprachen wir Fahrer nochmals die Taktik untereinander.

Michael startete auf der 176, Roli auf der 170. Gekonnt und souverän fuhren sie den Startturn durch, hielten sich aus allen Crashes raus. Der erste Boxenstop war mit Michael und mir geplant. Pünktlich nach 6 Runden kam Michael rein und übergab mir das Steuer. Er sagte mir beim Fahrerwechsel, dass es bereits viel Schrott auf der Strecke gäbe. Und was er mit viel Schrott meinte, habe ich dann beim fahren gesehen. Ich konnte nur eine halbe Runde fahren und das Rennen wurde abgebrochen. Der einfache Grund war der, dass alle ( ! ) Rettungsfahrzeuge im Einsatz standen und deshalb die Rennleitung richtigerweise entschieden hat, dass es nun genug wäre und erst mal aufgeräumt werden musste.

Roli konnte nun das Steuer während dieses Unterbruches an Christian abgeben. Christian und ich fuhren den Neustart. In der Einführungsrunde wurde dann plötzlich Christian vor mir langsam. Alle Autos überholten ihn. Was war nun wieder passiert ? Jetzt musste ich aber wieder auf mich konzentrieren den der Start erfolgte. Ich war mittendrin im Starterfeld und weitere Autos flogen wieder rund um mich von der Strecke. Einer drehte sich auf dem Gras und kam dann wieder auf die Strecke zurück. Zum Glück konnte ich dem schleuderten Fahrzeug ausweichen.

Aber was war mit Christian los – ist das Auto ausgefallen oder hatte es wieder die Getriebeprobleme vom letzten Mal. Nach zwei Runden kam ich wieder an Start und Zeil vorbei, und da fuhr die 170 direkt vor mir wieder aus der Boxe raus. Ein tiefer Seufzer in den Helm, wir wahren wieder mit beiden Autos dabei. Ich fuhr die Runde hinter Christian her und da kam dann auch der Funkspruch zu mir, dass ich zum geplanten Fahrwechsel an die Box kommen sollte. Ich kam dann in die Box rein und Raffi übernahm die 176.

Neugierig wollte ich natürlich wissen, was den mit dem anderen Auto los war. Reifenschaden, zwei Runden verloren – das hiesse ja wieder, eine neue Taktik muss her. Geplant war, dass ich nur eine Pause von 15 Minuten hatte, um mit dem zweiten Auto zu fahren. Die 176 war gut unterwegs und hatte keine Probleme, jedoch durch den Rückstand der 170 war die 70% Regel ein Thema (es muss mindetens 70% der Distanz des Klassensiegers gefahren sein, um in die Wertung zu kommen).

Ich besprach mit Michael, dass wir im Moment alles so lassen, wie es geplant war und erst wenn ich fertig gefahren sei, soll ich entscheiden, was wir neu taktieren sollten. Ich raste dann mit der 170 los und fuhr eine Runde nach der anderen. Ich überlegte mir während dem Fahren nun unsere Taktik.

Ich fuhr in die Box und da… was ist den da los. Keiner war da und warum? Ich hatte doch vor lauter Taktik überlegen vergessen, die Runden zu zählen und bin eine Runde zu früh rein gefahren. Was war das mir peinlich, am liebsten wäre ich gleich weitergefahren und hätte mich in der Eifel versteckt. Ich muss mich beim nächsten Male halt besser aufs Fahren konzentrieren und nicht sich mit anderen Dingen beschäftigen! Michael war dann zum Glück schnell fertig und fuhr los, ja wollte losfahren – das Auto sprang nicht richtig an, weitere wertvolle Zeit ging verloren! Endlich war das Problem behoben und weiter ging es. Aber reichte das? Die Zeit wurde aber knapper und knapper für die 170.

Raffi hingegen flog nur so mit der 176 über die Nordschleife. Eine schnelle Runde nach der anderen – cool, was er mit dem Auto zustande bringt, und das auf einer Piste, die er noch nicht gefahren war. Der Fahrerwechsel ging tiptop und Christian fuhr dann den Schlussturn. Auch er war mit 9 Minuten-Zeiten unterwegs und fühlt sich in diesem Auto richtig wohl.

Um 17:20 wurde das Rennen abgewunken. Alle warteten ab, ob es nun gereicht hat, dass beide Fahrzeuge im Klassement waren. Endlich kam die offizielle Rangliste raus und zum Glück waren wir mit beiden Autos klassiert.

Und jetzt die Resultate:

Gestartet: 177 Fahrzeuge

Fahrzeug 170:
Gesamtrang: 128
Klassenrang: 5

 

Schnellste Teamrunde: Rennen 1: Roland in Runde 3 9:58.609
Schnellste Teamrunde: Rennen 2: Michael in Runde 11 10.12.354
Trockenreifen

 

Fahrzeug 176:
Gesamtrang: 84
Klassenrang: 4

 

Schnellste Runde: Rennen 1: Michael in Runde 5 10:02.309
Schnellste Runde: Rennen 2: Raffi in Runde 10 9:28.444
Trockenreifen

 

In der Gesamtwertung haben wir unser weiteres vorläufiges Ziel immer noch nicht erreicht: wir sind nicht mehr in den Top 100 von 1084 Teilnehmern

Michael: 117. Rang (8 Starts)
Martin: 117. Rang (8 Starts)
Chantal: 165. Rang (5 Starts)
Roli: 259. Rang (6 Starts)
Christian: 430. Rang (6 Starts)
Raffi: 1006. Rang (1 Start)

 

ich wünsche Euch allen eine schöne Woche und bis zum nächsten Bericht

liebe Grüsse aus dem kalten Widen